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Terrassen- und Balkontüren gelten als Schwachstelle in vielen Häusern. Sie liegen oft an der Rückseite des Gebäudes oder zum Garten hin – Bereiche, in denen Einbrecher unbeobachtet agieren können. Anders als massive Haustüren bestehen Terrassentüren meist zu großen Teilen aus Glas und haben oft nur einfache Verschlüsse. Viele ältere Modelle lassen sich mit einem Schraubenzieher oder Brecheisen relativ leise aufhebeln. Hinzu kommt: Bewohner lassen Terrassentüren gerne gekippt oder unverschlossen, sei es für eine kurze Lüftung oder weil sie „nur kurz weg“ sind. Für Einbrecher sind gekippte Türen praktisch offene Türen. Diese Kombination aus baulicher Anfälligkeit und gelegentlicher Nachlässigkeit macht Terrassentüren zu einem bevorzugten Einstiegsort für Eindringlinge.
Als erstes sollten Sie die Schlösser und Beschläge Ihrer Terrassentür aufrüsten. Standard-Riegel lassen sich durch stabile Zusatzschlösser ergänzen. Ein Querriegelschloss, das über die gesamte Breite der Tür verläuft, erhöht den Widerstand enorm – ein Einbrecher müsste die ganze Tür aufbrechen, was viel Zeit und Lärm bedeutet. Auch spezielle Fenster- bzw. Türsicherungen mit Verriegelungsbolzen (sogenannte Pilzkopfzapfen) erschweren das Aufhebeln deutlich; viele neuere Türen haben diese bereits serienmäßig, ältere kann man nachrüsten. Für Doppelflügel-Terrassentüren gibt es Stangenschlösser, die oben und unten verriegeln. Nicht zu vergessen: ein abschließbarer Fenstergriff. Dieser verhindert, dass Einbrecher den Griff von außen durch ein kleines Loch oder einen Spalt drehen können. Wichtig ist, dass alle Nachrüstprodukte zertifiziert sind (z.B. nach DIN 18104 für einbruchhemmende Nachrüstung) und fachgerecht montiert werden. Am besten übernimmt das ein Fachmann, der auch beurteilt, ob Türrahmen und Mauerwerk die zusätzliche Sicherung mitmachen. (Übrigens: Auch eine regelmäßige Wartung von Fenstern und Türen ist wichtig, damit Scharniere und Verriegelungen stets einwandfrei greifen und Ihr Schutzsystem voll wirkt.)
Neben den Schlössern sollten Sie auch das Glas der Terrassentür im Blick haben. Einfaches Fensterglas kann mit einem einzigen Schlag zertrümmert werden. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) ist hier eine Lösung: Bei Bruch bleibt die Scheibe dank Folienverbund zwar beschädigt, aber größtenteils intakt – das Durchsteigen wird erschwert und kostet Zeit. Als günstigere Alternative kann eine nachträgliche Sicherheitsfolie auf das bestehende Glas geklebt werden, die ähnlich wirkt. Zusätzlich lohnt sich Technik: Binden Sie die Terrassentür in Ihre Alarmanlage oder ein Smart-Home-System ein. Ein einfacher Fensteralarm am Türrahmen, der bei Erschütterung oder unbefugtem Öffnen einen lauten Ton abgibt, kann Einbrecher abschrecken. Noch besser ist ein vernetzter Sensor, der sofort eine Meldung ans Handy schickt oder einen stillen Alarm auslöst. Außen angebrachte Bewegungsmelder mit hellen Außenstrahlern verstärken den Schutz – kaum ein Täter mag im grellen Licht stehen. Überlegen Sie auch, einen von außen sichtbaren Sperrbügel oder Riegel anzubringen: Schon der Anblick zusätzlicher Sicherungen kann Gelegenheitsdiebe abschrecken, weil ein Einbruch offensichtlich mehr Aufwand erfordert.
Die beste Technik hilft wenig, wenn man sie durch nachlässiges Verhalten konterkariert. Achten Sie deshalb im Alltag auf einfache Grundregeln: Schließen Sie Terrassentüren immer ab, wenn Sie das Haus verlassen – selbst wenn es nur für 10 Minuten ist. Ein gekipptes Türfenster ist keine sichere Lüftungsstellung, sondern lädt Einbrecher ein. Lassen Sie keine Hilfsmittel wie Leitern, Gartenmöbel oder Kisten nahe der Terrasse stehen, die als Kletterhilfe dienen könnten. Wenn Sie Rollläden an den Terrassentüren haben, nutzen Sie sie: Gerade nachts oder während längerer Abwesenheit sollten sie geschlossen sein. Bitten Sie Nachbarn oder Freunde, ein Auge auf Ihr Haus zu haben, wenn Sie im Urlaub sind, und die Terrassenbereiche mit zu kontrollieren. Eine unbewohnte Immobilie mit ungesicherter Terrassentür ist ein leichtes Ziel – wie wir auch in unserem Ratgeber zur Sicherheit in Ferienwohnungen erläutern. Kurzum: Kombinieren Sie bauliche Sicherungen immer mit Umsicht im Alltag. Diese doppelte Strategie maximiert den Schutz.
Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich eine Terrassentür deutlich sicherer machen. Am effektivsten ist eine Kombination verschiedener Ebenen: robuste Schlösser und Riegel, bruchsicheres Glas, Alarmtechnik und nicht zuletzt ein sicherheitsbewusstes Verhalten. Erhöhen Sie die Hürde für potenzielle Einbrecher so weit, dass diese im besten Fall aufgeben, bevor sie überhaupt ansetzen. In Bremen können Sie sich von erfahrenen Sicherheitsfachleuten beraten lassen, um die Schwachstellen Ihrer Terrassentür aufzudecken und passende Lösungen zu finden. Oft reichen schon überschaubare Nachrüstungen und konsequentes Handeln, um ein deutliches Plus an Sicherheit zu erzielen – und Ihnen ein ruhiges Gefühl zu geben, wenn Sie die Tür zum Garten hinter sich schließen.