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Die Planung einer Schließanlage erfordert mehr als nur das Erstellen eines einfachen Schließplans. Eine detaillierte Analyse der Gegebenheiten, durchdachte Konzepte und die Berücksichtigung aller Sicherheitsanforderungen sind entscheidend, um unbefugten Zutritt zu verhindern – und gleichzeitig Komfort sowie Effizienz im Alltag zu gewährleisten. Im Folgenden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie professionelle Planung aussieht und warum sie auch in Bremen der Schlüssel zu zuverlässiger Sicherheit ist.
Bei der Planung gehen Sicherheitsfachleute systematisch vor. Wichtige Schritte sind:
Alles beginnt mit einer gründlichen Bestandsaufnahme:
• Vor-Ort-Analyse: Zunächst werden alle Türen und Zugänge des Objekts erfasst. Welche Schlösser sind bereits verbaut? Gibt es besondere Türen wie Notausgänge oder Paniktüren?
• Berücksichtigung von Paniktüren: Panik- oder Fluchttüren (die bestimmten Normen wie DIN EN 179 bzw. DIN EN 1125 entsprechen) erfordern spezielle Freilaufzylinder, damit sie im Notfall jederzeit von innen zu öffnen sind. Solche Anforderungen müssen schon in der Planungsphase identifiziert werden.
• Praktische Anforderungen: Es wird geprüft, wo z. B. ein Knaufzylinder auf der Innenseite gebraucht wird oder ob Türen eine Not- und Gefahrenfunktion haben sollen (damit man sie auch bei innen steckendem Schlüssel öffnen kann). Hier fließen Erfahrungswerte aus vergleichbaren Projekten in Bremen und Umgebung ein.
Anhand der Bestandsaufnahme wird ein Schließplan erstellt:
• Definition von Schließberechtigungen: Wer benötigt Zugang zu welchen Bereichen? Es wird festgelegt, welche Personengruppe welche Türen öffnen darf. Beispielsweise können in einem Mehrfamilienhaus Hausmeister andere Berechtigungen erhalten als Bewohner.
• Flucht- und Rettungswege berücksichtigen: Schließzylinder an Fluchttüren müssen besondere Anforderungen erfüllen (z. B. Panikfunktion). Diese Vorgaben fließen in den Plan ein, damit gesetzliche Vorschriften und Sicherheitsnormen eingehalten werden.
• Schlüsselanzahl und Reserven: Es wird festgelegt, wie viele Schlüssel pro Nutzergruppe benötigt werden – einschließlich Reserveschlüssel. In der Praxis hat sich gezeigt, dass ein paar zusätzliche Schlüssel für neue Mitarbeiter oder verloren gegangene Exemplare eingeplant werden sollten.
Nun gilt es, den passenden Sicherheitsstandard für die Schließanlage festzulegen:
• Zylinderqualität: Es gibt einfache Zylinder mit fünf Stiften bis hin zu Hochsicherheitszylindern mit sechs oder mehr Stiftreihen und komplexen Zuhaltungen. Abhängig vom benötigten Schutzlevel (privater Haushalt vs. Gewerbe mit hohen Werten) wird die passende Qualität ausgewählt.
• Material und Haltbarkeit: Hochwertige Materialien (etwa gehärteter Stahl, Neusilber für Schlüssel) erhöhen Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit. Gerade in hoch frequentierten Türen – wie Eingangstüren von Firmengebäuden in Bremen – zahlt sich robustes Material aus.
• Bedrohungsanalyse: Es wird bedacht, welchen Angriffsmethoden die Schließanlage standhalten muss. Drohen eher einfache Einbruchsversuche oder muss man gezielte Manipulation (Picking, Aufbohren, Einsatz von Flüssigstickstoff etc.) einkalkulieren? Entsprechend werden Schutzmechanismen (Aufbohrschutz, Ziehschutz, Picking-Schutz) ausgewählt.
Ein wichtiger Aspekt moderner Schließanlagen ist die Wahl des Systems:
• Mechanische Schließanlagen: Klassische mechanische Schlüssel und Zylinder sind bewährt und benötigen keine Elektronik. Sie sind oft kostengünstiger und unkompliziert. Allerdings fehlt es an Flexibilität – bei Schlüsselverlust muss meist ein Zylinderwechsel erfolgen, und Berechtigungen können nur durch physische Schlüsselweitergabe geändert werden.
• Elektronische Schließanlagen: Hier kommen elektronische Zylinder oder Leser zum Einsatz, die per Chip, Karte oder App bedient werden. Sie bieten hohe Flexibilität, da Zugangsberechtigungen zentral geändert oder entzogen werden können (z. B. wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt). Für Gebäude mit häufiger Nutzeränderung oder vielen Zugängen – etwa Bürokomplexe in der Bremer Innenstadt – sind sie ideal.
• Hybridlösungen: Oft ist eine Kombination sinnvoll: Außenbereiche und Hauptzugänge elektronisch für flexible Kontrolle, Innenbereiche mechanisch für Kosteneffizienz. So entsteht ein hybrides Schließsystem, das die Vorteile beider Welten vereint. (Mehr dazu, welcher Systemtyp passt, finden Sie in unserem Beitrag „Elektronische vs. mechanische Schließzylinder“.)
Rund um die Schließanlage gibt es weitere Maßnahmen, die den Schutz erhöhen:
• Manipulationsschutz: Selbst die beste Schließanlage kann Angriffen ausgesetzt sein. Für elektronische Zylinder gibt es z. B. Austauschmodule – sollte jemand Klebstoff in den Außenknauf füllen, kann dieser Teil separat ersetzt werden, ohne die ganze Anlage auszutauschen. Mechanische Zylinder können mit speziellen Beschlägen und Zylinderabdeckungen geschützt werden.
• Sicherungskarten: Hochwertige Schließsysteme werden mit Sicherungskarte geliefert. Nur wer diese Karte besitzt, kann beim Hersteller legal Schlüsselkopien anfertigen lassen. Das verhindert unbefugtes Nachmachen von Schlüsseln – ein wichtiger Punkt für die Sicherheit.
• Verschleißarme Komponenten: Bei Anlagen mit vielen Nutzern (z. B. große Wohnanlagen in Bremen-Nord) empfiehlt sich der Einsatz besonders robuster Schlüssel (z. B. aus Neusilber) und Zylinder, um Verschleiß zu minimieren. So bleibt die Anlage länger reibungslos in Betrieb.
Selbst mit sorgfältiger Planung gibt es typische Herausforderungen bei Schließanlagen:
Kriminelle haben verschiedene Methoden, ein Schloss zu überwinden:
• Aufbohren: Der Einbrecher versucht, mit einem Bohrer die Stifte im Zylinder zu zerstören.
• Lockpicking: Mit speziellem Werkzeug werden die Pins im Zylinder manuell in Position gebracht, um den Zylinder zu drehen.
• Schlagschlüssel-Methode: Ein „präparierter“ Schlüssel wird ins Schloss eingeführt und mit einem Schlagimpuls so beeinflusst, dass die Stifte aufspringen.
• Zylinderziehen: Hierbei wird versucht, den gesamten Schließzylinder mit Gewalt aus dem Türschloss zu ziehen (oft in Kombination mit einem speziellen Ziehwerkzeug).
Schutzmaßnahmen: Moderne Schließanlagen kontern diese Angriffe durch Konstruktionsmerkmale: Gehärtete Stifte und Kernstücke verhindern das Aufbohren, spezielle Profilierungen erschweren Picking, und Verstärkungen am Zylinder sowie an den Beschlägen bieten Ziehschutz. Achten Sie auf Zertifizierungen wie DIN 18252 oder VdS-Klasse B – sie stellen sicher, dass solche Schutzmechanismen vorhanden sind.
Gerade in Unternehmen oder öffentlichen Gebäuden mit vielen täglichen Schließzyklen nutzen sich Schlüssel und Zylinder schneller ab:
• Problem: Hohe Abnutzung führt dazu, dass Schlüssel haken oder Zylinder nicht mehr sauber schließen. In Extremfällen können Schlüssel sogar abbrechen.
• Lösung: Hier zahlt sich die Planung mit hochwertigen Materialien aus. Robustere Schlüssel, etwa aus Neusilber, und präzise gefertigte Zylinder minimieren den Verschleiß. Außerdem sollte in solchen Fällen ein Wartungsplan bestehen (regelmäßiges Reinigen und Schmieren der Zylinder durch Fachleute).
Zum Abschluss einige häufig gestellte Fragen, die bei der Planung auftauchen:
Ein Schließplan definiert genau, welcher Schlüssel welche Türen öffnen darf. Fachbetriebe erfassen dazu alle Türen und Nutzergruppen und erstellen eine Matrix der Schließberechtigungen. Dieser Plan ist das Herzstück jeder Schließanlage und wird später zur Fertigung der Zylinder und Schlüssel genutzt.
Freilaufzylinder sind besondere Türzylinder, die in Panik- und Fluchttüren eingesetzt werden. Sie stellen sicher, dass das Schloss auch dann jederzeit von innen aufgesperrt werden kann, wenn außen ein Schlüssel steckt. In Gebäuden mit Notausgängen (z. B. öffentliche Einrichtungen oder größere Firmen) sind Freilaufzylinder oft vorgeschrieben und werden direkt bei der Planung berücksichtigt.
In den meisten Fällen ja. Bei der Bestandsaufnahme wird geprüft, welche vorhandenen Schlösser weiterverwendet werden können. Moderne Schließzylinder gibt es in vielen Abmessungen, sodass sie in alte Türen passen. Auch elektronische Nachrüstzylinder sind verfügbar, die ohne bauliche Veränderungen in bestehende Türen eingesetzt werden können. So können auch Altbremer Häuser mit neuen Schließanlagen ausgestattet werden, ohne die historischen Türen zu beschädigen.
Eine umfassende Planung ist das Fundament jeder sicheren Schließanlage. Nur wer im Vorfeld alle Eventualitäten bedenkt – von Fluchtwegsanforderungen über Nutzerhierarchien bis zur Wahl des passenden Systems – vermeidet später teure Änderungen oder Sicherheitslücken. Insbesondere große Schließanlagen in Bürokomplexen oder Wohnanlagen in Bremen erfordern Expertise, da hier komplexe Zugangsberechtigungen und viele Nutzer zusammenkommen (warum die Planung großer Anlagen so wichtig ist, beleuchtet unser Beitrag „Warum ist die Planung von großen Schließanlagen so wichtig?“).
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