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Ferienwohnungen und -häuser stehen oft wochen- oder monatelang leer. Einbrecher erkennen solche Objekte leicht: geschlossene Rollläden über längere Zeit, ein stets leerer Parkplatz oder abends keine Beleuchtung sind verräterische Hinweise. Leerstehende Immobilien sind attraktiv, weil das Entdeckungsrisiko gering ist und Täter ungestört vorgehen können. Ein weiterer Faktor: Sicherheitsmaßnahmen werden von zeitweiligen Bewohnern (Gästen) nicht immer konsequent genutzt – vielleicht wird die Balkontür nur zugezogen statt abgeschlossen oder die Alarmanlage gar nicht aktiviert. Zudem liegen Ferienhäuser häufig in ruhigen Gegenden oder Randlagen, was Einbrechern in die Karten spielt. All dies erhöht das Risiko für Einbruch, Diebstahl oder Vandalismus, aber auch für unbemerkte Schäden wie einen Wasserrohrbruch, der in einem unbewohnten Haus lange unentdeckt bleiben könnte.
Der erste Schritt ist, alle Zugänge physisch bestmöglich zu sichern. Rüsten Sie Ihre Ferienimmobilie mit robusten Schlössern und Riegeln aus. Besonders die Haupteingangstür sollte einen hochwertigen Schließzylinder mit Bohr- und Ziehschutz besitzen – hier lohnt es sich, auf ein hochwertiges Schließzylinder-System zu setzen statt auf einfache Baumarktware. Fenster und Terrassentüren lassen sich mit Zusatzschlössern, abschließbaren Fenstergriffen oder Einbruchschutz-Folien nachrüsten (siehe unsere Tipps zur Terrassentür-Sicherheit). Ziehen Sie in Erwägung, an leicht zugänglichen Fenstern Gitter oder stabile Rollläden anzubringen, insbesondere im Erdgeschoss. Lassen Sie keine Wertgegenstände offen sichtbar im Haus liegen; deponieren Sie Schmuck, wichtige Dokumente oder Bargeld am besten in einem fest verankerten Safe. Wichtig ist auch der äußere Eindruck der Immobilie: Ein gepflegtes, bewohnt wirkendes Objekt schreckt Gelegenheitstäter ab. Bitten Sie z.B. einen Nachbarn, den Briefkasten regelmäßig zu leeren und ab und zu das Grundstück zu betreten, sodass frische Spuren sichtbar sind.
Technik kann eine leerstehende Immobilie quasi „virtuell bewachen“. Eine zuverlässige Alarmanlage mit Aufschaltung (Fernüberwachung) sollte zum Standard gehören. Moderne Systeme informieren Sie per App, wenn ein Sensor auslöst, und können mit Bewegungsmeldern sowie Tür-/Fenstersensoren Einbruchsversuche melden. Wichtig ist, solche Anlagen richtig einzustellen, damit Fehlalarme minimiert werden – Nachbarn oder Sicherheitsdienste sollen echte Alarme ernst nehmen und nicht durch häufige Falschauslösungen abstumpfen (Stichwort Alarmmüdigkeit). Ergänzend sind Überwachungskameras sinnvoll, idealerweise mit Bewegungsmelder und Nachtsichtfunktion. Diese können beim Erkennen von Bewegung kurze Videoclips in die Cloud laden, sodass Sie von überall einen Blick ins Objekt werfen können. Auch hier gilt: Qualität vor billigen Lösungen, um verlässliche Bilder und wenig Fehlalarme zu haben. Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern ist ebenso hilfreich – plötzlich helles Licht kann Einbrecher vertreiben. Ein Smart-Home-System ermöglicht zudem, Anwesenheit zu simulieren: Lassen Sie z.B. abends automatisch Lichter an- und ausgehen oder steuern Sie Rollläden per Zeitschaltuhr, um das Haus bewohnt erscheinen zu lassen.
Wenn Sie Ihre Ferienwohnung an Gäste vermieten oder von Freunden nutzen lassen, binden Sie sie in Ihr Sicherheitskonzept ein. Weisen Sie bereits in der Hausmappe oder bei der Schlüsselübergabe auf wichtige Punkte hin: Welche Türen und Fenster sind immer abzuschließen? Wie wird die Alarmanlage scharf geschaltet und entschärft? Eine kleine Checkliste in der Wohnung (etwa an der Innenseite der Eingangstür) kann helfen – zum Beispiel: "Beim Verlassen: alle Fenster zu, Tür zweimal abschließen, Alarm einschalten". Hinterlegen Sie außerdem wichtige Notfallnummern (lokale Polizei, Ihren Kontakt vor Ort wie Hausverwaltung oder Nachbar, ggf. Sicherheitsdienst). Machen Sie deutlich, dass diese Maßnahmen dem Schutz aller dienen und keineswegs Misstrauen gegenüber den Gästen bedeuten. Wenn Sie jemanden vor Ort haben, der sich kümmert (Nachbarn, Hausmeisterservice), stellen Sie sicher, dass auch dieser die Sicherheitsvorkehrungen kennt und Zugang zu allen Systemen hat (z.B. Zweitschlüssel oder Alarmcode). Eine informierte und wachsame Nachbarschaft ist Gold wert.
Überprüfen Sie den Versicherungsschutz Ihrer Ferienimmobilie. Viele Wohngebäude- und Hausratversicherungen haben Klauseln für den Fall, dass ein Objekt längere Zeit unbewohnt ist – unter Umständen muss der Versicherer darüber informiert werden oder es gelten besondere Auflagen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Versicherung auch bei Einbruch während Ihrer Abwesenheit leistet. Dokumentieren Sie Ihre Sicherheitsmaßnahmen, denn im Schadensfall kann es hilfreich sein, nachzuweisen, dass Sie sorgfältig vorgesorgt haben (Fotos von installierten Gittern, Alarmanlagennachweis, etc.). Möglicherweise lohnt es sich, die Police aufzuwerten, wenn Sie wertvolle Einrichtung haben oder das Objekt häufig leersteht. Bedenken Sie jedoch: Eine Versicherung ersetzt zwar finanzielle Schäden, aber der Ärger und der ideelle Verlust bleiben – daher ist präventiver Schutz immer die bessere Wahl.
Eine zeitweise unbewohnte Immobilie erfordert ein durchdachtes Sicherheitskonzept. Durch robuste mechanische Sicherungen, moderne Überwachungstechnik und aufmerksame Helfer vor Ort reduzieren Sie das Risiko erheblich. Was zunächst nach Aufwand klingt, schafft Ihnen langfristig Ruhe und Sicherheit – Sie können beruhigt verreisen, weil Sie wissen, dass Ihr Feriendomizil in Bremen bestmöglich geschützt ist. Kombinieren Sie verschiedene Maßnahmen, denn die Summe aus gutem Schloss, Alarmanlage, wachsamer Nachbarschaft und bewusstem Verhalten bietet den höchsten Schutz. So bleibt Ihre Ferienwohnung auch in Ihrer Abwesenheit ein sicheres Zuhause.